“Nur wenige sehen ein, dass sie letztendlich nur eine einzige Person führen müssen, nämlich sich selbst.” Peter F. Drucker
Sowohl privat als auch beruflich stehen wir immer wieder vor Entscheidungen. Der grösste Teil der Entscheidungen wird mit dem Bauchgefühl gefällt (automatisch-intuitiv) und nicht, wie wir es doch alle gerne hätten mit dem Kopf (kognitiv-bewusst). Besonders im Führungsalltag führen solche Bauch-Entscheide, und deren kaum nachvollziehbare Argumentation zu Stagnation, Konflikten, Gruppendruck und der generellen “Ja, ABER…”-Haltung.
Da die Qualität von Führung und Selbstführung eng zusammenhängt ist es wichtig, Entscheidungen bewusst zu treffen z.B. mit dem “inneren Team” von F. Schulz von Thun: eine strukturierte Herangehensweise, die sich mit den inneren Anteilen beschäftigt, die allesamt unterschiedliche Perspektiven auf die Entscheidungsfrage haben. Wir alle haben viele innere Anteile (z.B. die Perfektionistin, die Kritikerin, die Träumerin, die Everybody’s Darling, die Abenteurerin), die je nach anstehender Entscheidung eigene Bedürfnisse und Motivationen äussern und unsere Denk- und Handlungsmuster beeinflussen. Als “Team-Lead” dieser inneren Anteile berücksichtigen wir ihre Meinung im Entscheidungsprozess und gewinnen damit:
Sicherheit: Verschiedene Standpunkte vs. 1 Bauchgefühl? Das bewusste Wahrnehmen, Berücksichtigen und sorgfältige Abwägen der inneren Meinungen führt zu Informationssicherheit und erleichtert die Entscheidungsfindung.
Klarheit: Wir gewinnen Erkenntnisse welche Werte uns beeinflussen, welche Bedürfnisse wir haben und je häufiger wir uns darin üben, welche Anteile bei welchen Entscheiden dominieren.
Kompetenz: Je geklärter das innere Team ist, desto klarer ist auch der externe Führungsstil im mit echten Menschen. Wie beim Management eines realen Teams gilt es aus teilweise kontroversen Anteilen ein Team zu formen und es kooperativ zu führen.
Kommunikation: Schaffen wir eine konstruktive Dialog mit dem inneren Team, sind wir in der Lage einen für uns stimmigen Entscheid zu treffen und können diesen kohärent nach aussen vertreten.
Indem wir uns Zeit nehmen, die verschiedenen Standpunkte im Inneren anzuhören und Kompromisse zu finden, gelangen wir zu einer ausgewogeneren und harmonischeren inneren Dynamik. Dies trainiert auch die Haltung nach Aussen. Meinungen anderer Personen werden dann nicht mehr so bedrohlich wahrgenommen und ein “Ja, UND…” wird möglich. Der Absprungpunkt zu wirklich mutigen Entscheidungen.
Bei welchem Entscheid hast du das letzte Mal dein “inneres Team”- Meeting abgehalten?
(Photo by Jason Leung on Unsplash)